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Taxifahrer in Bangkok und ihre Tricks !

Taxis in Thailand sind im Gegensatz zu Deutschland eine äussert preiswerte Angelegenheit. Die knapp 160 km von Bangkok nach Pattaya kann man (wenn man gut verhandelt und das Taxameter ausgestellt lässt)  für 800Baht (ca 20€)  fahren.

Autobahngebühren gehen in Thailand meist Extra, es sei denn, das etwas anderes vereinbart wurde. Mit eingeschaltetem Taxameter käme die Fahrt auch ohne der Highway-Toll auf mehr als 1.200 Baht – je nach Abfahrtsort in Bkk.

Wenn man innerhalb Bangkoks irgendwo hin will, winkt man einfach ein Taxi heran, steigt ein, sagt dem Fahrer sein Fahrziel, lässt das Taxameter einschalten und schon gehts los.

Denkste!! So einfach ist es manchmal nun wirklich nicht.

Vorweg sei erstmal gesagt, dass die meisten Thailändischen Taxifahrer sicherlich ordentlich ihren Job machen und genau das tun was sie auch tun sollen, nämlich den Fahrgast auf dem kürzesten bzw. schnellsten Weg zu seinem Ziel zu bringen. Und das ist auch gut so!

Aber es gibt Ausnahmen, die einen an den Rand der Verzweiflung bringen können bzw. die Urlaubskasse.

 

1. Der Schlaumeier:
Ich nenne ihm mein Fahrziel und er fragt mich welche Strecke ich fahren möchte. So testet er mich, wie gut ich mich auskenne. Kann ich ihm nicht wenigstens einigermaßen die bevorzugte Fahrstrecke benennen, weiss er, dass ich ein potentionelles Opfer bin und er mich kreuz und quer fahren kann wie er will. Und selbst wenn ich mich gut auskenne, zieht er seinen zweiten Trumpf aus dem Ärmel. Ich benenne ihm nämlich die von mir bevorzugte Fahrtroute und er antwortet, dass er eben in dieser Gegend war und genau auf diesem Weg gerade ein Riesenstau ist. Er empfielt deshalb eine gute Umgehung. Ich glaube ihm! Schließlich kann ich ihm nicht das Gegenteil beweisen und ich will es auch nicht drauf ankommen lassen gleich im fetten Stau zu stehen!
Nach 2 Stunden (!!!) hat er mich schon über 50 Kilometer kreuz und quer durch die Stadt gefahren, aber da wo ich hin will bin ich noch lange nicht. Normalerweise brauche ich für die 30 Kilometer lange Strecke zwischen 30 und 60 Minuten – je nach Verkehrsaufkommen. Im ungünstigsten Fall kostet die Fahrt 200 Baht, meist jedoch weniger.
Mir wird es zu bunt. Ich frage meinen Fahrer wo er gedenke mich hinzuchauffieren. Er zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf! Hat er wohl während der langen Fahrt vergessen. Ich fass es nicht. Ich will sichergehn und frage ihn ein weiteres mal, wo er mich denn nun hinfährt. Erneut bestätigt er mir, dass er dies nicht mehr genau wisse, weil ja schon soviel Zeit vergangen wäre, seit ich in seinen Wagen stieg. Ich stoße auf ein typisch thailändisches Problem. Aus Gründen des Gesichtsverlustes fragt er mich nicht erneut nach meinem Ziel, sondern fährt mich lieber solange durch die Gegend, bis ich entweder durch Zufall an meinem Ziel ankomme oder -was wahrscheinlicher ist- bis ich rebelliere. Es ist aber anzunehmen, dass er absichtlich mein Fahrziel vergessen hat, um mich etwas durch die Stadt fahren zu können. Nunja, das Taxameter zeigt inzwischen 350 Baht an. Mir reichts, ich will aussteigen! Da ich mich nicht gern betrügen lasse, zücke ich 200 Baht, drücke sie ihm in die Hand und steige aus. Er mault zwar, interessiert mich aber nicht. Ich lächle ihn an und frage ihn ob es ihm lieber ist sich bei der Polizei für seine Umwege zu rechtfertigen. Er zieht es aber vor Gas zu geben und zu verschwinden!
Glücklicherweise stehe ich an einer Sky-Train Station (BTS) und beschliesse, die restliche Strecke in den hypermodernen, klimatisierten Zügen und in kürzester Zeit für nur 40 Baht zurückzulegen.
Anmerkung: Wer noch nie den Sky-Train benutzt hat, dem kann ich nur empfehlen es unbedingt mal auszuprobieren. Im Stadtzentrum ist es momentan noch die beste Möglichkeit sich fortzubewegen. Seit kurzem verkehrt auch eine U-Bahn (Subway), das Verbindungsnetz ist aber noch dürftig ausgebaut.

2. Der Sture:
Ich steige ein und sage dem Fahrer wo ich hin möchte. Er dreht sich zu mir um, sieht mich an und fragt mich, was ich zu zahlen bereit wäre. Ich verweise auf das Taxameter. Er lehnt ab mit der Begründung, dass der offizielle Fahrpreis nicht zeitgemäss wäre und er deshalb die Uhr nicht einschalten wolle. Okay, also nenne ich eben den üblichen Preis, den ich zu zahlen bereit bin. Er jedoch hält die doppelte Summe für angemessen. Kurzum steige ich aus und suche mir ein anderes Taxi.

3. Der COOLE:
Er fährt anfangs auf der regulären Strecke und als ich während der langen Fahrt dummerweise ein Nickerchen mache, dreht er mit mir vermutlich eine Extrarunde, also eine Stadtrundfahrt von der ich jedoch nichts mitbekomme. Am Ziel angekommen weckt er mich. Beim Blick auf den Fahrpreis und der angezeigten Kilometer wird mir klar, dass er mich herumkutschiert hat.
Selber Schuld. Jegliche Diskussion wäre zwecklos, also zahle ich eben mein Lehrgeld.

4. Der Anfänger:
Nach einigen Minuten Fahrt gibt er mir zu verstehen, dass er neu in Bangkok ist und sich nicht gut auskennt. Er bittet mich, ihm den Weg zu beschreiben den er fahren soll. Jetzt habe ich den Schwarzen Peter bei mir. Eventuelle Umwege, Staus etc. habe ich dann selbst zu verantworten, denn schliesslich sage ich ihm ja wie er fahren soll. Zum Glück kenne ich mich einigermaßen in Bangkok aus und erreiche auf dem schnellsten Weg mein Ziel. Wem Bangkok weniger gut vertraut ist tut gut daran schnellstmöglich das Taxi zu wechseln und sich einen ortskundigen Fahrer suchen.

5. Der freundliche Abzocker:
Während der Fahrt scheint er sich so nett mit mir zu unterhalten, dass er es “zufällig” versäumt auf den Weg zu achten, bzw. den schnellsten oder kürzesten Weg zu wählen. Er interssiert sich sehr für alles neue aus fremden Ländern, fragt nach allem möglichem was es über Deutschland zu erzählen gibt und aus lauter Schusseligkeit verläßt er -angeblich versehentlich- mehrmals die übliche Fahrstrecke. Ich weise ihn freundlich darauf hin und er entschuldigt sich jedesmal sehr höflich. Über Umwege kehrt er immer wieder auf die reguläre Route zurück. Beim bezahlen erwartet er zwar die komplette Summe die das Taxameter anzeigt, akzeptiert es aber trotzdem lächelnd, als ich einen geringfügigen Abzug wegen diverser Umwege vornehme.

6. Der Taubstumme:
Ich sage ihm wohin ich will und er nickt mir zustimmend aber wortlos zu. Nicht nur dass er stumm zu sein scheint, beginnt sich sein Gesundheitszustand weiter dramatisch zu verschlechtern. So wie es aussieht, ist er von einer Sekunde zur anderen jetzt auch noch taub und zusätzlich vergesslich geworden. Er fährt nämlich los und “vergisst” dabei das Taxameter einzuschalten. Ich spreche ihn darauf an. Er reagiert nicht, spricht auch kein Wort. Ich werde etwas lauter um sicher zu gehen, dass er mich auch hört. Er blickt in den Rückspiegel, macht aber nicht die geringsten Anstalten auf den Knopf zu drücken. Etwas energischer zeige ich noch einmal auf das Taxameter und ermahne ihn die Uhr anzuschalten. Er ignoriert mich erneut. Ich ziehe also meine Konsequenzen und beim nächtsen Ampelstopp öffne ich die Tür und steige einfach aus. Selbst jetzt lässt er sich zu keiner Regung hinreissen und fährt kommentarlos weiter, als wäre gar nichts passiert.
Gut so! Spätestens am Ziel der Fahrt hätte er nämlich sein Gehör und seine Sprache wieder gefunden, wenn es um die endlose und lautstarke Diskussion um den Fahrpreis gegangen wäre.

7. Der Familienversorger:
Diese Masche war mir bislang unbekannt. Habe erst kürzlich während einer Stadtfahrt Bekanntschaft mit diese Art Taxifahrer gemacht.
Während der ganzen Fahrt unterhält sich der Fahrer sehr angeregt und sehr freundlich mit mir. Er erzählt sehr viel Privates von sich und seiner Familie, dass ich schon fast das Gefühl bekomme ein Teil seiner Familie zu sein. Und neugierig wie Thais nunmal sind, fragt er mich auch über meine eigenen Familienverhältnisse aus. Naja, oberflächlich gebe ich Auskunft. Dann schwenkt er langsam über auf die allgemein wirtschaftlichen Probleme, die ihn und seine Famile zur Zeit treffen. Er betont, dass er zum Glück meist sehr gute und verständnisvolle Fahrgäste hat, die auch nicht zu knausrig mit dem Trinkgeld sind. Er ergänzt, dass er es diesen gutmütigen, großherzigen Fahrgästen zu verdanken hat, das seine Kinder überhaupt die Schule besuchen können und jeden Tag was anständiges zum Essen haben.
Ich ahne worauf er hinaus will. Im nächsten Satz geht er nun in die Offensive. Er sagt, dass ihm diese liebevollen, freundlichen, großherzigen, verständnissvollen Fahrgäste selten weniger als 100 Baht, mindestens aber 50 Baht Trinkgeld gäben, – und während er das sagt lächelt er – während die selbst reichen aber stets geizigen und selbstsüchtigen Farangs, ihn mit lächerlichen 10 oder 20 Baht abspeisen würden. Und während er dieses sagt, ziehen sich seine dichten Augenbrauen argwöhnisch nach oben und seine Wundwinkel fallen besorgniserregend nach unten.
RUMMS! Das hat gesessen.
Ich hab noch ca. 10 Minuten Fahrt vor mir. Ich komme ins grübeln. Was soll ich machen? Soll ich mich am Ziel zu den großherzigen, liebevollen, verständnisvollen und kinderlieben Menschen einordnen lassen, auf seine Trinkgeldmasche reinfallen und ihm tatsächlich 30 bis 50 (!!!) Prozent Trinkgeld geben, oder mich zu den geizigen und selbstsüchtigen reichen Farangs bekennen und weiterhin meine üblichen 10 bis 15 Prozent Trinkgeld geben, was bei meinem Fahrpreis eben nur ca. 20 Baht ausmacht?
Hmmmmm ……….
Fazit: Er hat gewonnen! Sein ganzes Geschwafel von Familie, Kindern, Schulgeld, Essen etc. hat selbst mich -einen eigentlich abgewixten Thailandfahrer- weich werden lassen. Er kriegt also seine 50 Baht Schmalz! Im ersten Moment ärgere ich mich, dass ich mich so greenhornmäßg verhalten habe. Aber bereits eine Minute später wird mir wieder mal bewußt, dass 50 Baht ja nur 1 Euro ist, und solch ein Betrag es eigentlich nicht wert ist, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, zumal der Fahrer sich dieses Geld redlich verdient und schwer erarbeitet hat. Fast eine Stunde (solange dauerte nämlich die Fahrt) hat er mich immerhin ununterbrochen mit seinem Familiengesülze weichgekocht.
Gehe ich nun davon aus, dass er am Tag 10 Fahrgäste hat und er nur bei der Hälfte den gleichen Erfolg hat wie bei mir, dann macht er (für thailändische Verhältnisse) ein schönes Sümmchen nebenher.
Es sei ihm gegönnt! Besser so, als betrogen zu werden.

8. Der Abgewichste:
Ich zeige ihm einen Zettel mit der Adresse eines Restaurants in das ich gebracht werden möchte. Er nickt. Ich steige ein, er fährt los. Ich Dummkopf habe keine Ahnung wie weit das Restaurant weg ist. Und dann fährt er los und er fährt und fährt und fährt. Irgendwas kommt mir komisch vor. Er fährt nämlich gar nicht weit, sondern immer schön von einer Straße in die andere Straße. Dann wieder ein Stück auf der einen Straße zurück und auf einer anderen wieder vorwärts. Hmmmmmmmm ……… so blöd bin ich nun auch wieder nicht. Schließlich habe ich sowas wie einen guten Orientierungssinn. Und wenn mich dieser nicht täuscht, dann fährt er mit mir im Kreis herum, aber immer schön auf einer anderen Straße.
Es kommt wie es kommen muss. Irgendwann hält er an, deutet mit dem Finger auf das Restaurant und es gilt 200 Baht zu bezahlen, was ich auch tue. Ich habe ein ungutes Gefühl und das zurecht. Denn kaum stehe ich wieder auf der Straße, da sehe ich auch schon was los ist. Ich bin keine 200 Meter von meinem Ausganspunkt entfernt.

9. Nepper und Schlepper:
Diese trifft man vorwiegend in den Touristenzentren der Stadt (Sukhumvit-Road und Pat-Pong) oder an den beiden Busbahnhöfen Ekkamai und Morchit und ganz sicher am Airport.
Taxis am Flughafen sind sowieso eine Sache für sich. Hier ist der Nepp fast schon vorprogrammiert.
Bei der Ankunft am Bangkoker Flughafen kann der unerfahrene Urlauber deshalb in die grösste Falle tappen. Sogenannte Schlepper wittern ihr Geschäft mit den unwissenden Touristen, wovon täglich unzählige ins Land reisen. Unzählige Schlepper inzwischen zunehmend auch Damen (die wirken meist vertrauensvoller) sprechen die Urlauber in der Ankunftshalle an und fragen nach dem Fahrziel oder dem Hotel zu dem man möchte. Die meisten der Schlepper/innen haben sogar eine Uniform an, um seriös zu wirken. Jedoch weit gefehlt!
Wer (wie ich) auf so einen Schlepper schon ´mal reingefallen ist, wird meist die Erfahrung gemacht haben, dass man zu einem Privatfahrzeug gebracht wird, das einen dann zum doppelten bis 3-fachen des üblichen Fahrpreises zum gewünschten Fahrziel bringt. Der Schlepper kassiert vom Fahrer dafür eine Provision die mehrere Hundert Baht ausmachen kann.
Tipp: Wer die sicherste Variante bevorzugt, geht am besten in der Ankunftshalle zu dem Schalter eines Limousinen-Service (z.B. Thai-Limousinen-Service). Dort kann man sich dann mit einem Minibus (ab 100 Baht pro Person für eine Fahrt in die Stadt) oder Chauffeurwagen zu festgesetzten Preisen an sein Ziel fahren lassen. Ist zwar meist teurer als ein Taxi aber deutlich billiger und sicherer als von einem Schlepper abgezockt zu werden.
Der Thai-Limousinen-Service berechnet zurzeit (Stand August 2004) 600 Baht für eine Fahrt in die Stadt, oder 1.500 Baht, wenn man in einem noblen, nagelneuen E-Klasse Mercedes chauffiert werden möchte. Und dieser Preis läßt sich sogar noch um 10 Prozent reduzieren, wenn man die Damen am Counter nach der Rabatt-Karte fragt. Die gibt es natürlich nur auf Verlangen. Ist eine Visitenkarte, die auf Vorzeigen zu einem 10-prozentigen Nachlaß berechtigt.

Wer aber die preisgünstigste Taxifahrt bevorzugt, begibt sich mit dem Fahrstuhl in die 3. Etage (Abflugshalle). Am Ausgang kann man sich dann eines der Taxis greifen, welches gerade einen Fluggast bringt. Dort im Aussteigebereich dürfen die ankommenden Taxis weder parken noch auf neue Fahrgäste warten sondern nur aus- und einladen. Der Taxifahrer wird froh sein, dass er nicht leer in die Stadt zurückfahren muss. Vor dem Einsteigen nur schnell klären, dass man auf Einschalten des Taxameters besteht. (English: Please use the Meter / Thai: Bpörd Mieter krap)
Zu beachten: Der Fahrer wird im Regelfall immer fragen ob man auf normalen Straßen oder über die Autobahn fahren will. Wenn man in die Innenstadt (Sukhumvit) möchte, ist -um dem grössten Stau zu entgehen- die Fahrt über die Autobahn empfehlenswert, jedoch ist in jedem Fall die Autobahngebühr (40 Baht) -und falls gewünscht weitere 30 Baht nochmal für den oberen Super-Highway- vom Fahrgast extra zu bezahlen! Am Sonntag kann man sich dieses jedoch sparen, da die Straßen meist nicht so überfüllt sind wie zu den Stoßzeiten innerhalb der Woche

Wie funktioniert das Taxi-System in Thailand?
Nur die wenigsten Fahrer haben das Kapital sich ein eigenes Taxi anzuschaffen. Bangkoks Taxifahrer arbeiten aber trotzdem meist selbstständig, d.h. sie haben keinen Monatslohn und keine Provision. Für die Autos bezahlen sie beim Unternehmer (Eigentümer) eine Miete (für 12 Std.) die zwischen 400 und 600 Baht liegt (je nach Alter, Modell und Zustand des Fahrzeugs). Alles was der Fahrer in dieser Zeit einnimmt, ist -abzüglich der Kosten- sein Verdienst. Der Treibstoff geht zu Lasten des Fahrers, deshalb fahren die meisten Taxis auch mit Gas, da dies erheblich billiger als Benzin ist.
Da im 2-Schicht-System gearbeitet wird, hat der Fahrer das Fahrzeug nach 12 Stunden an den nächsten Fahrer abzugeben. Für jede Stunde die er das Fahrzeug zu spät übergibt muss er seinem Kollegen 100 Baht Entschädigung bezahlen. Deshalb kommt es ab und zu vor, dass ein Fahrer eine Tour ablehnt, weil er ggf. nicht rechtzeitig zum Übergabetermin erscheinen kann.
Das Taxameter ist ein Anhaltspunkt um den gesetzlich empfohlenen Fahrpreis zu ermitteln. Ob der Fahrer die Uhr einschaltet oder nicht bleibt ihm selbst überlassen, deshalb sind längere Fahrten (wie z.B. von Bangkok nach Pattaya) auch verhandelbar. Bei Stadtfahrten sollte man auf das Einschalten der Uhr bestehen. Tut er das nicht, ist diskutieren zwecklos und man wechselt besser das Fahrzeug.
Der Benzinpreis hat sich im letzten halben Jahr (von April bis September 2004) um fast 30 % (ausgenommen Diesel) erhöht. Das veranlaßt natürlich viele Taxifahrer einen höheren Preis zu verlangen, als es das Taxameter anzeigt.

Bangkoks Taxen sind zwar Haftpflicht- aber nicht Kaskoversichert. Sämtliche verschuldete Schäden am Fahrzeug hat der Fahrer selbst zu bezahlen. Mitunter muss er dem Fahrzeugbesitzer eine Kaution von mehreren tausend Baht hinterlegen.
Um in Thailand Taxifahrer zu sein braucht man weder eine spezielle Ausbildung noch muss man eine Prüfung ablegen. Manche Droschkenkutscher fahren deshalb nicht immer den kürzesten Weg, sondern den Weg den sie am besten kennen.
An vielen öffentlichen Plätzen, Flughäfen, Bahnhöfen etc., wird dem Taxifahrer eine Standgebühr berechnet während er auf einen Fahrgast wartet, deshalb sind Trinkgelder -wie eigentlich überall- besonders willkommen. Aber auch hier gilt: Nicht übertreiben! 10 bis 15 Prozent des Fahrpreises sind vollkommend ausreichend. Am Don-Müang Flughafen in Bangkok, muss man zuzüglich zum Fahrpreis weitere 50 Baht bezahlen. Das ist die Gebühr, die dem Taxifahrer fürs Warten auf einen Fahrgast von der dortigen Taxi-Mafia abgenommen wird.

Apropo Taxi-Mafia: Die größten Hundesöhne lauern in Pattaya. Dort auf der Second-Road (gegenüber vom VC-Hotel) in Süd-Pattaya stehen die Bangkok-Taxen, die einen Fahrgast nach Pattaya gebracht haben und nun demnächst wieder nach Bangkok zurück wollen. Da es ihnen von der Pattayanischen Taxi-Mafia nun STRENGSTENS verboten ist sich selbst auf die Suche nach einem Fahrgast nach Bangkok zu machen, müssen sie hierher kommen und sich dort den Fahrgastvermittlern (wie sich die Mafiosis nennen) zur Verfügung stellen. Wer nun ein Taxi nach BKK braucht kommt unweigerlich hierher, wird von den “Anreissern” angesprochen und der Fahrpreis nach Bangkok VERHANDELT! Im Regelfall werden so um die 1.000 Baht aufgerufen. Hört sich erstmal gar nicht so viel an. Das eigentliche Verbrecherische an dieser Sache ist, dass der Fahrer bei dieser Verhandlung kein Wörtchen mitzureden hat. Er bekommt von den Mafiosis nämlich nur 300 Baht (incl. seiner Benzinkosten) für die Rückfahrt bezahlt. Und alles was drüber ist, stecken sich die Schlawiner nur fürs VERMITTELN selber ein, mitunter also bis zu 700 Baht. Der Taxifahrer hat keine Wahl. Entweder akzeptiert er die 300 Baht, oder er lässt es und fährt leer nach BKK zurück. Sollte er auf die Idee kommen sich selbst auf Fahrgastsuche zu machen, wird er mächtig Ärger von den Mafiosis bekommen, sollten diese das mitbekommen, wovon fest auszugehen ist. Nach Pattaya einfahrende Bangkok-Taxen fallen nämlich sehr auf. Da haben die Taxi-Mafiosis sofort ein Auge drauf, noch bevor sich die Fahrer wieder auf den Rückweg machen.
Übrigens: Wenn man gut verhandelt gibt es die Fahrt zurück nach Bangkok bei den Mofiosis für nur 600 Baht. Egal wohin. Billiger gehts nicht.

Wenn es mal Ärger mit dem Taxifahrer gibt:
Man sollte sich nicht so einfach abzocken lassen. Hat man den Eindruck dass man regelrecht geprellt wird, kann man -vorausgesetzt man kennt den regulären Fahrpreis- dem Taxifahrer den normalerweise üblichen Fahrpreis anbieten und mit der Polizei drohen und sich die Lizenznummer des Taxis aufzuschreiben. Sollte er sich darauf nicht einlassen, darf man auf keinen Fall auf einen handfesten Streit herauf beschwören. Die Touristenpolizei wird einem -vorausgesetzt dass man im Recht ist- im Regelfall beistehen.
Keine Chance hat man, wenn man sich nach Absprache auf einen deutlich überhöhten Fahrpreis eingelassen hat und dies erst später mitbekommt. Da hilft dann auch keine Polizei. Vereinbart ist eben vereinbart und Geschäft ist Geschäft. Wer sich nicht auskennt ist eben selber Schuld oder sollte sich vorher über übliche Preise erkundigen bzw. sich anhand eines Stadtplans grob über die Fahrstrecke informieren und diesen bei sich führen. So kann man wenigstens ausschliessen, dass man ungewollt kreuz und quer durch die Stadt gefahren wird, wie es mir selbst beim Typ Nummer 8 passiert ist.

Wie ist es mit Tuk-Tuk’s?:
Die Anzahl der Tuk Tuk’s hat sich in den letzten Jahren drastisch reduziert. Waren sie früher in der kompletten Stadt vertreten, findet man sie inzwischen fast nur noch im Citybereich, bzw. in den Tourtisten-Ecken (untere Sukhumvit, Patpong, etc). Die Gasbomben -wie sie auch oft bezeichnet werden- sind wegen ihrer Gefährlichkeit fast komplett aus dem Verkehr verbannt worden. Einige wenige sind noch übrig, wahrscheinlich mehr als Touristen-Attraktion. Wer es vorzieht sich anstatt der Klimaanlage im Taxi lieber die heiße, stickige, abgashaltige Stadtluft auf dem Rücksitz eines Tuk-Tuk’s um die Nase wehen zu lassen, kann sich gern mit solch einem Vehikel chauffieren lassen, solange es die Dinger überhaupt noch gibt. Nun, einen Vorteil haben die Tuk-Tuk’s wenigstens. Hat man mal einen Fahrpreis verhandelt, kann man wenigstens davon ausgehen, auf dem schnellsten Weg sein Ziel zu erreichen, denn Umwege bringen dem Fahrer keinen Baht mehr ein. Im Gegenteil. Die mitunter selbstmörderisch fahrenden Tuk-Tuk-Kutscher kennen selbst kleinste Wege und Gassen zum abkürzen der Strecke und zum Umgehen von Staus. Meine Erfahrung ist, dass der Fahrpreis nicht billiger ist als in einem bequemen und klimatisierten Taxi zu fahren, dafür man aber deutlich schneller am Ziel ist, da nur links, rechts, links, rechts gefahren wird. Immer nach den Motto: Augen zu und durch! Ist nichts für Leute mit schwachen Nerven.

Moped-Taxis:
Auch die sind nichts für Leute mit schwachen Nerven und schon garnichts für Leute in der höheren Gewichtsklasse. Die mickrigen Moped-Boys fahren auch wie totale Chaoten, kennen weder Vorfahrtregeln noch Einbahnstraßen, drängeln sich an Ampelkreuzungen immer in die 1. Reihe vor, um dann beim Umspringen auf Grün wie die Irren Gas geben zu können. Bringt man selbst nicht mehr als 60 bis 70 Kilo auf die Waage, kann es ja durchaus sein, dass der Boy noch so einigermaßen in der Lage ist das Moped inklusiv beider Personen mehr schlecht als recht durch den dichten Verkehr zu schlängeln. Jedes weitere Kilo des Sozuis sorgt dann aber für echte Probleme bei der langsamen Schlängelfahrt inmitten des Verkehrschaoses. Mir (einem echten Schwergewicht) ist einmal fast die Hutschnur geplatzt und ich habe den Motorradfahrer seinen Platzes verwiesen, also mit ihm den Platz getauscht, da ich nicht weiter gewillt war, seine unsichere und selbstmörderische Fahrweise in Kauf zu nehmen. Den Schutzhelm hatte übrigens er auf dem Kopf und nicht ich. Warum auch? – ich bin ja NUR Fahrgast!
Zum Fahrpreis: Muss ausgehandelt werden. Ist nicht unbedingt billiger als Taxi oder Tuk-Tuk, dafür ist man (wenn man überhaupt lebendig ankommt) aber deutlich schneller am Ziel. Kann in der Rush-Hour so manche Stunde einsparen.

Zurück zu den Taxi-Fahrern:
Man muss natürlich auch Verständnis aufbringen. Anders als in Deutschland ist die Zulassung von Taxis noch nicht gesetzlich geregelt und es herrscht ein gnadenloser Konkurrenzkampf. Es gibt in Bangkok deutlich zu viele Taxis und die Fahrer haben es nicht leicht ihr Brot zu verdienen. Manchmal kann ich es darum schon nachvollziehen, dass der eine oder andere Fahrer seine Chance auf ein kleines Extra-Einkommen sieht, wenn ein ortsunkundiger Farang seinen Wagen besteigt.
Auch den Taxifahrern ist bekannt, dass viele Touristen die Thailand besuchen, Abend für Abend mehrere Tausend Baht in den dortigen Bars und Massagehäusern für Schnaps und Liebesdienerinnen ausgeben, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

Andererseits, was täten wir Touristen in der Millionen-Metropole ohne Taxis? Wer wäre denn schon in der Lage, sich in dem undurchsichtigen System der Busverbindungen zurechtzufinden? Eine sehr gute Alternative (der Skytrain und die U-Bahn) existieren zwar schon, sind aber noch nicht flächendeckend und zufriedenstellend ausgebaut. Solange werden wir eben noch auf Taxis angewiesen sein.

Thailand ist bekannt als das “Land of Smile” (Land des Lächelns)! Genau deshalb sollte man, auch wenn man fürs Taxi vielleicht manchmal ein paar Baht mehr bezahlt, ganz entspannt und immer schön freundlich bleiben, alles nicht so ernst nehmen, und nicht gerade dem kleinen Taxifahrer jeden Baht missgönnen.

 

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